Hundetherapie mit Sammy und Anton

Hundeführerin ist Frau Susanne Duschek. Mit ihrem Hund Anton führt sie die Hundetherapie im Erlenbusch durch.

Mein Besuch in der Hundetherapiestunde

Die Stunde hat bereits angefangen, vier Kinder sind mit ihren Betreuern und einer Mutter bereits im Raum und spielen mit dem Hund. Moment nur ein Hund, ich habe doch Sammy und Anton erwartet? Doch leider ist Sam ganz plötzlich verstorben und Anton kommt erstmal allein zu uns. Dieser Besuch tut auch Anton gut, denn zuhause fällt ihm momentan die Decke auf den Kopf. Auch für ihn ist es jetzt besser abgelenkt zu sein, zu arbeiten und zu spielen, wie uns die Hundetherapeutin, Frau Duschek erklärt. Das können wir besonders gut, denn durch die verschiedenen Behinderungen, die wir hier haben, bieten wir Anton ganz verschiedene Besuchsstationen, auf die er sich immer wieder neu einstellen und konzentrieren muss.
Frau Duschek hat heute eine Möhre aus Filz dabei und Thore kann sie werfen. Dabei sitzt er auf einer Matte und weiß selber nicht so recht, ob er Anton ansehen soll oder nicht. Thore kann aufgrund seiner Behinderung nicht sprechen, dafür macht er Schnalz- und Knackgeräusche, er kann ein paar Schritte gehen und hat eine gute Kontrolle über seine Arme und Hände. Immer wenn Thore die Filzmöhre  (Anton’s Spielzeug) wirft, saust Anton los und bringt sie wieder, das klappt prima. Aber ob er Anton streicheln soll? Dass weiß Thore noch nicht so genau.

An der nächsten Station trifft Anton auf Mika, er sitzt auch auf dem Boden, aber auf dem Schoß von Mama. Weil Mika noch sehr klein ist, wird hier lieber gekuschelt als wilde Möhren zu werfen. Dafür legt Anton sich auf den Boden und Mika kann sich auf und an ihn kuscheln. Frau Duschek nimmt Mika`s Hände und lässt sie durch Antons weiches Fell wuscheln.

Der nächste Besucher ist Niki, er guckt immer erst etwas skeptisch und braucht seine Zeit, sich auf etwas Neues einzulassen. Niki ist sehr schwer behindert und sitzt im Rollstuhl, da macht Anton aber keine Unterschiede. Ihm macht der Rollstuhl keine Angst, er sitzt ganz dicht dran, oder direkt auf Niki´s Füßen, das kann ich nicht so genau erkennen, aber ich sehe wie er den Hals ganz lang reckt, um möglichst nah bei Niki zu sein. Ich erkenne, wie Niki Anton wahrnimmt, er spürt den Atem und die Bewegung, das Fell und das Wesen des Hundes gefallen ihm. Eine andere Art der Kommunikation, eine ganz wunderbare. Für mich ist es ein schönes Erlebnis hier dabei sein zu dürfen.

Worte von Susanne Duschek:

„Nun möchten wir, Anton und Susanne Duschek, Hundetherapeutin und Besitzerin von Anton, etwas über die besonderen Samstagnachmittagsbesuche im Erlenbusch berichten.“
„Für Anton und mich ist es auch immer ein ganz besonderes Erlebnis die Kinder zu besuchen. Anton ist ein ausgebildeter Therapie- und Behindertenbegleithund, und kennt somit viele Bewegungs- und Verhaltensmuster der Kinder, er ist auf verbale und nonverbale Signale trainiert, und erkennt den Bedarf einzelner Kinder, er animiert zum Bewegen (z.B. sein Spielzeug zu werfen), er liegt ruhig auf einer Matte für die Kontaktaufnahme, um evtl. Muskelspannungen oder Spastiken abzubauen, und er steht auf den Hinterbeinen am Rollstuhl, um auch diesen Kindern die Möglichkeit zu geben, ihn ganz nah erleben zu können.“
„Es ist für Anton (4 Jahre alt) eine große Anstrengung 1 Stunde für alle Bedürfnisse da zu sein, aber wenn ein lautes Lachen von den Kindern zu hören ist, dann freut uns das sehr. Uns geht es um die Wirkung, die im Gesamtkontext von Beziehung, Körperwärme, und Entspannung angesiedelt ist. Durch die Wirkfaktoren ist der Effekt wenig vorhersagbar und individuell sehr unterschiedlich, da auch die Beziehung vom Kind zu Anton eine große Rolle spielt.“
„Es ist jedes Mal ein großes Erlebnis wie die Kinder auf Anton reagieren, und ich kann Sie nur einladen (natürlich nach Absprache) sich selbst einmal ein Bild von diesem besonderen Besuch zu machen.“
Susanne Duschek mit Anton